So ein Theater, das kommt nie wieder!
Im Hirschsaal, später Orion, wurde nach dem 2. Weltkrieg Theater gespielt. Eines der Stücke hieß "Magdalena". Die Leute saßen oder standen mucks-mäusle-still. Fernseher gab es noch nicht und die Franzosen ließen im Dorf alle Radios einsammeln.
Die Burg Wehingen mit Schloß Roseck im Hintergrund malte der alte Rousseau etwa 3 Jahre nach Kriegsende auf die Kulissenwand im Hirschsaal auf ganz miserables Papier. Leinwand oder besseres Material war zur Schwarzhandelszeit nicht aufzutreiben. Anschaffungen wurden nicht mit Geld , sondern mit Tabak bezahlt. Fritz Schray war Schauspieler und Dichter dieser Aufführung. Auf diesem Bild gewinnt er das Herz des Fräuleins von Wehingen (Trudl Braun). Ob es sich dabei um das Stück "Theobald von Gallheim" handelt ist nicht gesichert. Die vermutet zumindest Heinz Möllers, der damals schon als Kinder- Statist mitwirken durfte. Gustav Votteler war der Regisseur und Nori seine Tochter musste in den Soufflier- Kasten. Obwohl in einen Teppich eingewickelt ist sie in diesem Loch fast erfroren. Im Hirsch fanden fast alle Hochzeiten, Bürgerversammlungen, Tanzabende und Feierlichkeiten statt. Dort wurde auch der Sportverein wieder ins Leben gerufen. Auch daran war Fritz Schray maßgeblich beteiligt.
"Der Fabrikant vierfarbiger Bleistifte" nannte sich das neuzeitlich ausgerichtete Drama. Geprobt wurde im herrenlosen Schützenheim oben in der Weinsteige. Von den Schützen stammten auch einige Theatermanuskripte.